Di 25.07.2023 20:00 Uhr | plus Diskussion

EINTRITT FREI / FREE ENTRY

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung – Gesellschaftsanalyse und politische Bildung e. V.

Die wahrhaft unglaubliche Liebesgeschichte zweier Frauen, die sich 1944 ineinander verlieben – mitten im Schrecken der Kriegslager im KZ Ravensbrück.

Nelly & Nadine beginnen ihre lebenslange Liebesreise am Heiligabend 1944. Die belgische Gefangene und Opernsängerin Nelly Mousset-Vos war gebeten worden, Weihnachtslieder in einer von Franzosen bewohnten Baracke in Ravensbrück zu singen. Nach ein paar Liedern ruft eine Stimme aus der Dunkelheit: «Sing etwas von Madame Butterfly!».

Nelly zögert, doch dann singt sie «Un bel di vedremo», eine Arie über das Warten auf einen Geliebten. Anschließend tritt die Frau aus der Dunkelheit heraus, die um das Lied gebeten hatte. Sie küsst Nelly und sagt: «Der liebe Gott war heute gütig zu uns».

Ihr Name ist Nadine Hwang und Nelly und Nadine werden in diesem Moment ein Paar und verbringen so viel Zeit zusammen wie möglich. Doch nach zwei Monaten werden sie getrennt, als Nelly in ein anderes Lager verlegt wird. Als sie gegen Ende des Krieges befreit werden, schaffen sie es, sich wieder zu vereinen und beschließen, ein gemeinsames Leben aufbauen. Über viele Jahre wurde Nelly und Nadines lebenslange Beziehung geheim gehalten, sogar vor einigen ihrer engsten Familienmitglieder.

Jetzt hat sich Nellys Enkelin Sylvie entschieden, Nellys und Nadines verborgenes Privatarchiv zu öffnen und sie entdeckt ihre bemerkenswerte Geschichte. Darunter Fotos, Liebesbriefe und Filmrollen.

Im Archiv befindet sich auch ein von Nelly geschriebenes Tagebuch. In diesen bisher unveröffentlichten persönlichen Notizen erzählt sie ihre Lebensgeschichte inklusive Details über das Verliebtsein inmitten des Horrors eines Konzentrationslagers, die komplizierte Wiedervereinigung mit Nadine nach dem Krieg, dem Entschluss zum Umzug nach Venezuela, um dort ihre Beziehung frei leben zu können – und in den frühen 70er Jahren nach Europa zurückzukehren und die letzten Jahre ihres Lebens in Brüssel zu verbringen.

Nelly & Nadine ist eine bemerkenswerte Geschichte über Kriegsleiden, Mysterien, Liebe gegen alle Widerstände und die Heilkraft der Musik.; über gut gehütete Geheimnisse und die komplizierten Familiengeschichten der Überlebenden der Konzentrationslager, die immer noch versuchen, mit den Geistern der Vergangenheit fertig zu werden.

Vortrag und Diskussion mit Katja S. Baumgärtner, sie verfasste als Stipendiatin der Rosa-Luxemburg-Stiftung die Promotion: «Das Konzentrationslager Ravensbrück im Film: Gender, Imagination und Memorialisierung»
Katja S. Baumgärtner ist seit 2009 Mitglied im Verein «Internationaler Freundeskreis e.V. (IFK) der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück», ihre Dissertation erschien 2022 im Metropol-Verlag. Sie analysierte weitgehend unbekannte Filme über das KZ-Ravensbrück, die nach 1945 im internationalen Kontext entstanden sind. Durch die Analyse dieser Filme wird ein Vergleich der Memorialkultur ermöglicht. Katja S. Baumgärtner verbindet ihre tiefe Quellenarbeit mit einer Einführung zum Film Nelly & Nadine.

20 Uhr Vortrag und Diskussion
21 Uhr Screening „Nelly & Nadine“ (Originalfassung mit dt. UT)
EINTRITT KOSTENLOS

ABKÜRZUNGEN:

OV = Original Version
OF = Originalfassung
OmdU = Original mit deutschen Untertiteln (Original version German subtitled)
OmeU = Original mit englischen Untertiteln (Original version English subtitled)
DFmeU = Deutsche Fassung mit englischen Untertiteln (German version English subtitled)
Omdt+engUT = Original mit deutschen + englischen Untertiteln (Original version German & English subtitled)

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